Veränderungen seit der Inbetriebnahme

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Seit der Inbetriebnahme der neuen Kläranlage hat es viele Veränderungen gegeben. Die kleinste, aber wohl auffälligste Veränderung ist der Teich gegenüber dem Betriebsgebäude. Dieser war eine Idee der Verbandsversammlung und soll deutlich machen, wie sauber das gereinigte Abwasser die Kläranlage verlässt. Dafür wird ständig Wasser aus dem Auslauf der Kläranlage in den Teich gepumpt. Im Normalfall tummeln sich in diesem Teich zahlreiche Goldfische. Nur hat sich seit einiger Zeit auch ein Reiher eingefunden, der hauptsächlich am Wochenende seinen Appetit mit den Fischen aus dem Teich stillt.

Für die großen Veränderungen aber gab es andere Gründe. Diese waren neben der Entwicklung der Technik auch die Entwicklung der öffentlichen Finanzlage. Die Senkung der zur Verfügung stehenden Mittel machte eine Analyse der Kostenstellen unumgänglich.

Einer der hieraus entstandenen Resultate war die Verpachtung freistehender Flächen. So wurden, bis auf wenige Ausnahmen, die Gebäude der alten Kläranlage und eine große Fläche der neuen Kläranlage verpachtet.

Der zweite Schritt, Kosten einzusparen, lag darin die Mitarbeiterzahl zu rationalisieren. So wurden bisher zwei Mitarbeiter, die in Rente gingen nicht mehr ersetzt und weitere Rationalisierungen stehen in den nächsten Jahren an. Dies gelang bzw. gelingt aber nur zusammen mit Unterstützung moderner Technik. Hierzu wurden zuerst die betreuten Pumpwerke und Regenbehandlungsanlagen mit automatischen Rufanlagen ausgestattet. Diese durchlaufen mehrmals in der Woche einen Routinetest und melden Ihre Bereitschaft. Aber sie geben auch Störungen und Stromausfälle selbständig weiter. In der Folge wurde die Mess- und Regelungstechnik erweitert, was insbesondere zur Folge hatte, dass die Kanäle immer leer gehalten werden und bei einem Regenereignis mehr Platz für die großen Wassermengen zu Verfügung steht.

Das Schlammmanagement wurde nochmals durchdacht und da die arbeitsintensive Kompostierung schon aus Kostengründen der Verwertung rationalisiert wurde, zielte man auf die Schlammproduktion. Heute wird nur noch so viel Schlamm produziert, wie man für die Reinigung des Abwassers benötigt. Dies wird über eine komplizierte Regelung des Schlammalters erreicht, die zusammen mit der Universität Clausthal entwickelt wurde.
Eine weitere große Veränderung war 2012 die Umstellung der Klärschlammentsorgung von der landwirtschaftlichen Verwertung auf solare Trocknung mit darauf folgender Schlammverbrennung. Die landwirtschaftliche Klärschlammverwendung als Düngemittel auf die Felder wurde und wird weiter aufgrund gesetzlicher Bestimmungen eingestellt.

Da der Klärschlamm den Arsenwert der Düngemittelvorschriften übersteigt, muss er in einer Verbrennungsanlage verwertet (Phosphorrückgewinnung) werden.